Knifflige Baustelle im Bahnhof der Grubenbahn im Besucherbergwerk

Technischer Leiter Frank Hermes und seine Kollegen bei den Gleisbauarbeiten im Bahnhof der Grubenbahn im Sauerländer Besucherbergwerk in Ramsbeck.

Rund 50.000 Gäste fahren jedes Jahr mit ihr unter Tage: Die Fahrt mit der urigen Grubenbahn im Sauerländer Besucherbergwerk ist ein Höhepunkt eines jeden Besuchs in Ramsbeck. Jetzt finden umfangreiche Gleisbaumaßnahmen am Bahnhof statt: Das Hauptgleis zwischen Lokschuppen und Brücke muss ausgetauscht werden. Dafür musste in etwa der Hälfte des Bahnhofs der Beton entfernt werden. Dann wurde ein neuer Untergrund aufgebaut, frischer Beton für das Gleisbett gegossen. Am Donnerstag, 25. Januar, wurde damit begonnen, das neue Gleis samt Weiche zu verlegen. 

1957 wurde das Kauengebäude errichtet, zugleich entstand darin auch der Bahnhof für die Grubenbahn. Nun wurde es Zeit für eine Sanierung. 23 Kubikmeter Beton wurden gegossen, 46 Meter Gleise neu verlegt. „Besonders knifflig wird es, wenn die 1,2 Tonnen schwere Weiche vom Hauptgleis zum Nebengleis eingebaut wird“, erklärt Museumsleiterin Friederica Ihling, „da muss alles genau passen.“ 

Frank Hermes, technischer Leiter des Sauerländer Besucherbergwerks, erklärt: „Man hat nicht viel Platz für großes Gerät – darum ist hier viel Handarbeit nötig.“ Da ist viel Geduld gefragt: „Jede Schwelle müssen wir mit der Wasserwaage nivellieren“, nennt der 53-jährige Bauleiter ein Beispiel. Im Team mit zwei Kollegen stemmt er die Arbeiten. Nur für den Minibagger, der das Gleisbett in einer Tiefe von 1,30 Metern aushob, kam ein externer Betrieb hinzu. Bis Ende Januar werden die Gleisbauarbeiten im Bahnhof erledigt sein, dann muss der Beton einen Monat lang trocknen. 

Vor 50 Jahren, am 31. Januar 1974, wurde im Erzbergwerk Ramsbeck die letzte Schicht gefahren. Die Weltmarktpreise für Zink und Blei waren so ungünstig, dass der Grubenbetrieb nicht mehr rentabel war. Damit endete die jahrhundertelange Tradition des Erzabbaus in Ramsbeck: Die Grube wurde geschlossen. Die rund 450 Bergleute und das ganze Dorf mussten einen grundlegenden Strukturwandel bewältigen. Bereits am 27. August 1974 konnten die ersten Besucherinnen und Besucher mit der urigen Grubenbahn, die noch wenige Monate zuvor echte Bergleute transportiert hatte, in die Grube einfahren. 

Am Dienstag, 5. März, öffnet das Museum nach der Baustellenpause wieder für alle, die in die Geschichte des Sauerländer Bergbaus eintauchen möchten. Dann startet die Grubenbahn, die schon in den fünfziger Jahren in den Berg hinein ratterte, wieder mit ihren sieben Waggons, um Besucherinnen und Besucher unter Tage zu bringen – und nach der spannenden Führung wieder ans Tageslicht zu befördern.

Darauf freut sich Frank Hermes, der auch Führungen unter Tage macht, ganz besonders: „Das Leben ist mehr als eine Tastatur und ein Bildschirm. Hier kann man den Leuten zeigen, wie sich die Menschen früher geplagt haben, um Erz zu fördern.“