2022: Knapp eine Million Euro Unterstützung für Sport, Jugend und Kultur in der Gemeinde Bestwig

Einweihung des Bürgersportplatzes-Damenfussball

Wie kann in der Gemeinde Bestwig das Ehrenamt gefördert werden? Diese Frage beschäftigte die Mitglieder des Bestwiger Bürgerausschusses gleich bei mehreren Tagesordnungspunkten. So stellte Klaus Depenbrock, Kulturmanager des HSK, das kreisweite Projekt Kultur.Labor vor. Und beim Bericht über die Sport-, Jugend- und Kulturförderung in der Gemeinde Bestwig wurde deutlich, dass die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten von den Vereinen gut in Anspruch genommen werden.

Die Unterstützung für das Ehrenamt ist auch das Fundament für die Arbeit des Kultur.Labor, berichtete Klaus Depenbrock. „90 Prozent des kulturellen Vermächtnisses im HSK befinden sich in den Händen von Ehrenamtlichen“, so der Kulturmanager. Es gelte, diesen Bereich besonders zu fördern. Deshalb berät das Kultur.Labor Vereine und Initiativen unter anderem im Bereich von Nachwuchsgewinnung, Fördermittelakquise, Marketing, Digitalisierung und Vereinsrecht. Beratung könne dabei sowohl telefonisch oder digital erfolgen, aber auch im Kreishaus oder „vor Ort“ bei den Vereinen. Der  Bereich der Kulturvereine sei dabei weit gefasst, erläuterte Klaus Depenbrock: Kulturinitiativen könnten die Angebote ebenso nutzen wie die Träger von Heimatstuben oder Schützenvereine.

Der Kulturmanager sieht dabei einen „Transformationsprozess im Ehrenamt“. Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, sei - auch bei jungen Menschen - ungebrochen. „Aber die Art des Engagements hat sich verändert“, so der Experte: Eine langfristige Tätigkeit bei Vereinen sei oftmals nicht mehr attraktiv - im Gegensatz zu projektbezogenen Gruppen auf Zeit. Es gelte, auf solche Veränderungen zu reagieren - eine Möglichkeit sei etwa eine Freiwilligenagentur.

Ansatzpunkte für Kommunen könnten zum Beispiel die Gewinnung neuer Ehrenamtler sein, die Etablierung einer Dank- und Anerkennungskultur oder auch die Qualifizierung des Ehrenamts, das Klaus Depenbrock als „sozialen Kitt in der Gesellschaft“ bezeichnete. Es sei offensichtlich, dass man an dieser Schnittstelle „mit wenigen Mitteln alles bewirken kann.“ Es gebe bei den Ehrenamtlichen einen hohen Bedarf an Unterstützung, betonte der Kulturmanager: „Ein Ehrenamtsbeauftragter wird sich nicht langweilen.“

Ein Gebiet der Ehrenamtsförderung ist auch der finanzielle Bereich. Bei der Betrachtung der Zuschusszahlungen wurde deutlich, dass die Sport-, Jugend- und Kulturförderung der Gemeinde Bestwig von den Vereinen intensiv genutzt wird. So sind die Zahlungen im Bereich der Sportförderung von 2019 bis 2022 - auch aufgrund größerer Projektförderungen - von rund 23.500 Euro auf 42.100 Euro gestiegen. In die Jugendförderung sind im Jahr 2022 knapp 16.000 Euro geflossen. Und bei den Ausgaben für die eigenen Sportstätten hat die Gemeinde Bestwig im Jahr 2022 sogar gut 920.000 Euro investiert. Davon bezahlt wurden unter anderem die Sanierung der Umkleiden in der Turnhalle Ramsbeck, das neue Kunstrasenfeld und die Erweiterung der Finnbahn in Bestwig sowie die neue Rutsche im Schwimmbad Bestwig am Ostenberg.

Diese Summen „sind der Beweis, dass wir die Jugend-, Sport- und Kulturförderung nicht links liegen lassen“, so CDU-Fraktionschef Alexander Brockhoff. Dem stimmte auch Ausschussvorsitzender Üwen Ergün (SPD) zu, betonte aber auch: „Mit monetärer Unterstützung ist nicht in jedem Fall geholfen.“ Das Thema der Ehrenamtsförderung wird den Bürgerausschuss also auch weiter beschäftigen.