Bestwiger Neujahrsempfang: Menschen aus der Gemeinde stehen im Mittelpunkt

Rund 400 Bürgerinnen und Bürger waren zum Neujahrsempfang ins Bestwiger Bürger- und Rathaus gekommen.

Eines wurde beim Neujahrsempfang der Gemeinde Bestwig schnell spürbar: Hier stehen die Menschen im Mittelpunkt. So zum Beispiel die Trägerinnen und Träger des Ehrenamtspreises, Stadtradeln-Sieger Jannis Heidbreder, die Sänger des MGVchens Velmede – ganz besonders aber die rund 400 Besucherinnen und Besucher, die sich in verschiedensten Funktionen und in unterschiedlichster Weise in der Gemeinde Bestwig für ihre Mitmenschen einsetzen.

Denn trotz aller Probleme und Herausforderungen: Dass Deutschland immer noch eines der wohlhabendsten Länder der Welt mit starker Wirtschaft, starkem Sozialstaat und funktionierendem Gesundheitswesen sei, habe „vor allem mit den Menschen zu tun, die hier leben“, so Bürgermeister Ralf Péus: „Wir können uns weiterhin darauf verlassen, dass wir eine intakte Vereinslandschaft haben, dass Familie, Freundschaft und Gemeinschaft Begriffe sind, die besonders bei uns im ländlichen Raum mehr sind als reine Worthülsen.” Gerade in schwierigen Zeiten seien es immer wieder die Kommunen, “die sich als zuverlässige Konstante in der Krisenbewältigung erweisen”, unterstrich Ralf Péus: “Hier steht mit großem persönlichen Engagement stets die Suche nach guten Lösungen im Vordergrund.”

Leider sei dies auf Bundesebene in der öffentlichen Wahrnehmung derzeit anders: Man habe den Eindruck, dass sich die Parteien mehr mit sich selbst oder dem politischen Gegner beschäftigen “als mit dem, worauf es wirklich ankommt. Verlässlichkeit sieht anders aus.” Es seien die Kommunen, in denen Pragmatismus und eine konstruktive Arbeit an guten Lösungen vorgelebt werde – Ralf Péus: “Wir können stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Rathäusern sein, wie sie auch gerade im Jahr 2023 unter schwierigen Rahmenbedingungen, egal ob in der Bewältigung des anhaltend hohen Zustroms an Geflüchteten oder im Zusammenhang mit den erheblichen Problemen durch den Cyber-Angriff auf unser Rechenzentrum, immer wieder pragmatische und effektive Lösungen gefunden haben, damit – platt gesagt – der Laden am Laufen bleibt.”

Den Laden am Laufen” halten im öffentlichen Leben ebenso zahlreiche Vereine und Organisationen - drei von ihnen wurde der Bestwiger Heimatpreis überreicht. Der 1. Platz - verbunden mit einem Geldpreis in Höhe von 2.500 Euro - geht an den TV Germania Ostwig. Seit mehr als 30 Jahren bietet der Sportverein Jugendfahrten ins europäische Ausland an. “Sie stärken die interkulturelle Kompetenz, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Teamfähigkeit der Teilnehmenden”, so Bügermeister Péus, “schaffen aber auch Begegnungen mit unseren europäischen Nachbarn, wodurch bei den Jugendlichen eine „europäische Erfahrung“ verankert wird.” Mit dem 2. Platz, dotiert mit 1.500 Euro, wurde der Heimatbund der Gemeinde Bestwig ausgezeichnet, der “einen unverzichtbaren Beitrag zur Aufbereitung und Veröffentlichung von historischen, aber auch aktuellen Ereignissen in der gesamten Gemeinde Bestwig” leiste, so Ralf Péus. Besonders würdigte er das seit 2006 erscheinende Jahrbuch mit aktuellen und historischen Artikeln – bis heute haben 92 Personen hier ehrenamtlich Beiträgeveröffentlicht. Und der 3. Platz, verbunden mit 1.000 Euro, geht an die Elterninitiative für Montessori-Tageseinrichtungen für Kinder Bestwig e.V., die mit dem Betrieb der Tageseinrichtungen Montekita und Villa Kunterbunt “einen wichtigen Beitrag zur Sicherung von Betreuungsplätzen für Kinder in der Gemeinde Bestwig” schultern.

Einen positive Akzent setzte im Jahr 2023 auch die bundesweite Aktion “Stadtradeln”, an der sich die Gemeinde Bestwig drei Wochen lang im August beteiligte. Das Ziel: Das Fahrrad solle als klimaschonendes, alltagstaugliches und gesundes Verkehrsmittel vorgestellt werden, wie Alexander Böer, stv. Leiter des Bestwiger Bau- und Umweltamtes, erläuterte. Die Gemeinde Bestwig hat dabei verschiedenste Angebote vom Fahrsicherheitstraining bis zur Bildersuchfahrt durchgeführt. Insgesamt knapp 21.000 Kilometer erradelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer insgesamt. Mehr als 1.000 Kilometer hatte am Ende allein schon Jannis Hedbreder in der “Stadtradeln”-App – als Dankeschön gab es einen Sachpreis. Und in Interviews informierten die Bürgermeister der Bestwiger Partnerkommunen, Ingo Michalewski (Niederorschel) und Raik Schubert (Niederwiesa) über aktuelle Entwicklungen – ebenso wie der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW, der frühere Bestwiger Bürgermeister Christof Sommer.

Ein umfangreicher Jahresrückblick, vorgetragen von Marvie Krämer und Michelle Reineke, musikalische Begleitung durch das MGVchen Velmede und die Ansichten von “Spottlachs Paul” waren weitere Programmpunkte des Neujahrsempfangs. Auch nach dem Ende des offiziellen Programms nutzten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit zu Dialog und Begegnung.