Bestwiger Grundschulen wollen soziales und gemeinschaftliches Lernen stärken

Grundschule Nuttlar

Aus der öffentlichen Diskussion ist die Corona-Pandemie weitgehend verschwunden. Spürbar sind die Folgen aber nach wie vor - zum Beispiel an den heimischen Schulen. Die vergangenen Jahre seien für die Schulen keineswegs einfach gewesen, bekannte Matthias Risse, Rektor der Velmeder Andreas-Schule, jetzt in der Sitzung des Schulausschusses Bestwig. Einen besonderen Schwerpunkt nehme deshalb jetzt das „Stärken des gemeinschaftlichen und sozialen Lernens“ ein.

Darüber informierten die heimischen Schulleitungen  die Mitglieder des Gremiums in ihren Berichten. Ein gemeinsamer Martinszug, der im Herbst erstmals wieder stattfinden konnte, sei ebenso ein Beispiel für gemeinschaftliche Aktivitäten wie Schulfeste, Theateraufführungen oder auch die Bundesjugendspiele. Die Schulgemeinschaften mit Schülerschaft, Lehrerinnen und Lehrern sowie Eltern freue sich über solche Angebote, unterstrich Matthias Risse: „Wir wollen unser Schulleben wiederhaben.“

Dazu gehöre es ebenso, klare Abläufe und feste Ansprechpartner nach dem Distanzunterricht neu zu etablieren: „Das ist gelungen.“ Gleichzeitig gebe es aber auch positive Erfahrungen aus der Zeit der Pandemie. Als Beispiele nannte Matthias Risse stellvertretend für alle Grundschulen in der Gemeinde Bestwig das Schulspiel vor der Einschulung oder die Sprachförderung: „Hier können wir etwas mitnehmen, um neue und gute Regelungen für die Zukunft aufzubauen.“

Aktuell sei die Situation gekennzeichnet durch einen intensiven Förder- und Beratungsbedarf - auch durch zahlreiche Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erlernen. Schulleiter Risse: „Wir müssen in einem hohen Maß individualisiert arbeiten.“ Derzeit gebe es Fördergruppen in einem solch hohen Umfang, dass man räumlich an die Grenzen stoße: „Wir wissen eigentlich nicht, wo wir die ganzen Gruppen ,stapeln‘ sollen.“

In allen gemeindlichen Grundschulen setzen die Schulleitungen auf das Thema soziales Lernen - in der Andreas-Schule ebenso wie in der Grundschule am Sengenberg in Nuttlar in Form einer Theateraufführung als gemeinsames kulturelles Erlebnis. Die Wilhelmine-Lübke-Grundschule Ramsbeck hat ihre gemeinsamen Aktivitäten mit der Kindertagesstätte St. Barbara Ramsbeck ausgebaut: Erstklässler und Kita-Kinder trafen sich zu einem gemeinschaftlichen Forschertag.

Schwierig wird es hingegen für den Teilstandort Bestwig der Sekundarschule Olsberg-Bestwig, der zum Ende des Schuljahres 2023/24 auslaufen wird. Die geringe Schülerzahl und das kleiner gewordene Kollegium mache gemeinsame Aktivitäten schwierig, so Schulleiter Michael Aufmkolk. Derzeit befinde man sich in enger Abstimmung mit der Bildungsakademie für Therapieberufe Bestwig und der Mescheder St.-Walburga-Hauptschule, die ab dem Sommer für zwei Schuljahre ins Franz-Hoffmeister-Schulzentrum umziehen wird. Michael Aufmkolk: „Wir können Kooperation.“

Mindestens bis zum Schuljahr 2028/29 gesichert ist der Bestand der gemeindlichen Grundschulen: Laut aktueller Schulentwicklungsplanung reichen die prognostizierten Anmeldezahlen bei der Andreas-Schule für eine Zweizügigkeit, bei der Wilhelmine-Lübge-Grundschule für eine überwiegende Einzügigkeit und bei der Grundschule am Sengenberg für eine Einzügigkeit aus.