Baum kann nicht mehr erhalten werden: Kastanie in der Velmeder Kanalstraße muss gefällt werden

blick auf Velmede

Für mehrere Generationen von Einwohnerinnen und Einwohnern gehörte sie zum Ortsbild: Die wuchtige Kastanie an der Kanalstraße vor der St.-Andreas-Kirche. Nun muss der weit mehr als 100-jährige Baum gefällt und durch einen „Nachfolger“ ersetzt werden. Der Grund: Der schlechte Zustand der Kastanie macht - auch bei Pflegemaßnahmen - einen längerfristigen Erhalt unmöglich.

Der Hintergrund: Schon seit Jahren häufen sich aus der Bevölkerung Meldungen über Probleme mit der Kastanie – insbesondere mit dem Hinweis auf die Gefahren, die mit dem Standort auf einem Gehweg und direkt an einer viel genutzten Straße verbunden sind, wenn Äste abbrechen oder sogar der komplette Baum umstürzen würde. Bemängelt wird dabei auch die durch das Wurzelwerk des Baums teilweise erheblich angehobene Oberfläche des Bürgersteigs, die zu einer Stolperfalle wird.

Vor wenigen Wochen hat nun im Auftrag der Gemeinde Bestwig ein Fachmann des Regionalforstamtes Soest-Sauerland in Rüthen die Kastanie genau „unter die Lupe“ genommen. Ergebnis: Um kurzfristig eine weitere Standsicherheit zu gewährleisten, wäre mindestens ein radikaler Rückschnitt erforderlich. Und trotzdem wäre wegen des schlechten Allgemeinzustands des Baumes in absehbarer Zeit eine Fällung unumgänglich.

Das Problem: Bei früheren Rückschnitten sind durch die Schnittflächen Pilze und andere Schädlinge in den Baum eingedrungen, weiß Friedhelm Koch, Umwelt-Ingenieur der Gemeinde Bestwig: „Über die Jahre und Jahrzehnte entstehen so Schädigungen, die einem Baum - im wahrsten Sinn des Wortes - an die Substanz gehen.“ Zwar treffe niemand gern die Entscheidung, einen so prägenden Baum in einem Ort zu fällen - gerade an einem solchen Standort müsse die Sicherheit aber höchste Priorität haben. Friedhelm Koch: „Wenn ein solcher Baum in einem Wald langsam abstirbt, ist das ein natürlicher Vorgang. Hier sind wir aber mitten in einem Verkehrsraum mit Fußgängern und Autofahrern.“

Ein heimisches Fachunternehmen wird die Kastanie deshalb in den nächsten Tagen fällen. Allerdings: Einen Baum soll es an dieser Stelle auch künftig geben. Deshalb wird ein neues, standortgerechtes Gehölz neu angepflanzt – zum Beispiel eine Kastanie oder auch eine Linde. Auch der Gehweg wird abschließend wieder hergestellt, so dass eine Stolperfalle für Passanten oder Kirchenbesucher beseitigt wird.