Ausschuss beschließt: Gemeinde Bestwig bietet vier Flächen für E-Ladesäulen an

Ladesäulen beim Rathaus in bestwig

Um weitere Ladesäulen für E-Autos zu errichten, wird die Gemeinde Bestwig entsprechende Flächen auf dem Schützenplatz Velmede, auf dem Bahnhofsvorplatz bzw. dem P+R-Parkplatz in Nachbarschaft zum Lidl-Markt, am Franz-Hoffmeister-Schulzentrum sowie in der Ortsmitte von Ramsbeck per Internet-Tool interessierten Betreibern anbieten. Das hat jetzt der Gemeindeentwicklungsausschuss einstimmig beschlossen.

Hintergrund: Zum einen hatte die Gemeinde Bestwig im März beschlossen, im Rahmen des Integrierten Klimaschutzkonzeptes die gemeindliche Fahrzeugflotte und den Maschinenpark auf Elektromobilität umzustellen. Und zum anderen hatte ebenfalls im März die SPD-Fraktion einen Antrag zur Prüfung gestellt, auf welchen Flächen weitere E-Ladesäulen errichtet werden können.

Die Gemeindeverwaltung hat daraufhin das Gemeindegebiet anhand verschiedener Kriterien „unter die Lupe“ genommen: Entsprechende Flächen sollen idealerweise in gemeindlichem Eigentum sein, häufig durch Autofahrer angefahren werden und Raum für mindestens zwei Parkplätze für E-Ladevorgänge bieten. Herausgekommen sind die vier Flächen, die nun über das bundesweite Internet-Tool https://flächentool.de interessierten Betreibern angeboten werden sollen. Die Plattform wird durch die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr bereitgestellt. Vorteil: Würden sich auf diesem Weg interessierte Betreiber finden, wäre ein gemeindliches Vergabeverfahren nicht notwendig.

Aktuell gibt es im Gemeindegebiet insgesamt neun öffentliche E-Ladestellplätze: Vier am Waldparkplatz Föckinghausen, zwei am Bürger- und Rathaus Bestwig, eine im Bereich der Firma Vorderwülbecke in Ostwig sowie zwei Schnellladesäulen an der AVIA-Tankstelle in Nuttlar. Ein Bauantrag für vier weitere Lade-Plätze an zwei E-Ladesäulen in Nuttlar wurde durch den HSK genehmigt.

Derzeit gebe es im Gemeindegebiet - noch - keinen weiteren Bedarf an öffentlichen E-Ladesäulen, stellte CDU-Fraktionschef Alexander Brockhoff fest. Wer ein E-Auto besitze, lade dies im Regelfall zuhause - zumeist in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage. Im Umfeld von privat betriebenen öffentlichen Einrichtungen müsse es dagegen im Interesse der Betreiber liegen, Lade-Angebote zu schaffen - Alexander Brockhoff: „Wir wollen nicht in Konkurrenz zur privaten Wirtschaft treten.“ Gleichwohl mache man nichts falsch, wenn man gemeindliche Flächen für interessierte Betreiber anbiete - und diese auch bei der Umsetzung ihrer Vorhaben unterstütze.

Für die SPD-Fraktion dankte Vorsitzender Paul Theo Sommer der Gemeindeverwaltung für die zügige Arbeit bei der Umsetzung des SPD-Antrags. Mehr E-Lademöglichkeiten seien eine Stärkung des Tourismus und auch eine Verbesserung des Klimaschutzes. Das aktuelle Verfahren könne aber nur ein erster Schritt sein - weitere öffentliche Ladesäulen seien an den Sportplätzen in Ostwig und Bestwig oder am Spielplatz im Hinterfeld denkbar. Paul Theo Sommer lobte das Beispiel des Waldhauses Föckinghausen, wo öffentliche Lademöglichkeiten geschaffen worden seien. Gleichzeitig regte er an, entsprechende Gespräche mit weiteren Gastronomen zu führen. Judith Clancy (Bündnis 90 / Die Grünen) unterstrich, dass künftig der Bedarf an Lademöglichkeiten wachsen werde: „Wir sollten schon jetzt Angebote vorhalten, um diesen Bedarf zu decken.“