„Damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert sein können, müssen sie den Kopf frei haben”, weiß Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus. Erste Voraussetzung dafür: „Mit der Familie muss alles in Ordnung sein.“ Die Gemeindeverwaltung Bestwig unterstützt Bedienstete dabei, Familie und Beruf bestmöglich in Einklang zu bringen. Jetzt hat der Hochsauerlandkreis die Gemeindeverwaltung Bestwig als “Familienfreundliches Unternehmen im Hochsauerlandkreis” zertifiziert.
Landrat Dr. Karl Schneider überreichte die Zertifizierungsurkunde an Bürgermeister Ralf Péus und Gleichstellungsbeauftragte Elena Beule. “Unser Ziel ist es, dass sich hier bei uns niemand zwischen familiären und beruflichen Verpflichtungen entscheiden sollen muss”, unterstreicht Ralf Péus. Familienfreundlichkeit sei dabei zum einen eine echte Hilfe für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – zum anderen aber auch ein Qualitäts-Merkmal für die Gemeindeverwaltung als Arbeitgeberin. Auch Gleichstellungsbeauftragte Elena Beule freut sich über die Auszeichnung: Oft sei es so, dass insbesondere Frauen wegen familiärer Verpflichtungen Einschränkungen bei ihrer beruflichen Entwicklung in Kauf nehmen müssen. Elena Beule: “Familienfreundlichkeit wird somit zu einem echten Pluspunkt, damit Frauen im Beruf die gleichen Chancen haben wie Männer.”
Im Rahmen des Bewerbungsprozesses musste die Gemeindeverwaltung zunächst in Form einer Selbstauskunft eine Checkliste zur Familienfreundlichkeit ausfüllen. In zwei Workshops wurden verschiedene Aspekte rund um den Themenkomplex Familie und Beruf näher beleuchtet. Zudem gab es Expertengespräche zum einen mit der Verwaltungsleitung, aber auch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zum Abschluss musste sich die Gemeindeverwaltung mit einer Präsentation einer Jury stellen. Besonders gewürdigt wurde während der Verleihung des Zertifikats, dass man im Bürger- und Rathaus immer ein offenes Ohr habe und gemeinsam Lösungen für Probleme gesucht werden.
Zusätzlich gab es im Bürger- und Rathaus eine anonyme Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darin wurde um eine Bewertung der bisherigen Maßnahmen gebeten – und ebenso um die Wünsche zum künftigen Umgang mit der Familienfreundlichkeit. “Die Wünsche für die Zukunft sind dann auch die Punkte, die wir bis zur Re-Zertifizierung ausbauen möchten“, erläutert Elena Beule.
Denn die Zertifizierung als familienfreundliches Unternehmen erfolgt nicht auf „ewig“, sondern nur für die Dauer von zwei Jahren. Möchte man dann das Qualitäts-Siegel behalten, muss sich die Gemeindeverwaltung re-zertifizieren – und dabei Maßnahmen zur Familienfreundlichkeit noch ausbauen.
Dies passe aber auch zur Strategie der Gemeindeverwaltung, betont Bürgermeister Péus: Familienfreundlichkeit sei niemals ein Projekt, das irgendwann abgeschlossen sei, sondern ein stetiger Prozess: „Es geht darum, sich weiterzuentwickeln – zum Vorteil für unsere Bediensteten und ihre Familien, aber auch für uns als moderner und attraktiver Arbeitgeber.“