Er macht die Welt bunter: Leif-Eric Möller sprüht fotorealistische Bilder auf Häuser, Garagentore, Stromkästen und Mauern. Derzeit gestaltet der 53-Jährige das Gebäude der Stadtwerke Mainz in der Ludwigstraße in Bestwig mit einer großen Turbine und dem Logo der Stadtwerke.
Noch verdeckt ein Gerüst die Giebel- und Seitenwand des Büro- und Werkstattgebäudes. An der Hauswand arbeitet – geschützt mit einer Atemmaske - Leif-Eric Möller mit einer Sprühdose an einer überdimensionalen Turbine mit rauschendem Wasser. Denn Wasserkraft ist das, womit die Stadtwerke Mainz im Sauerland aktiv sind: Mehrere Wasserkraftwerke betreibt das Kommunalunternehmen in der Region. Darum werden das Gebäude künftig neben dem Logo der Stadtwerke auch die Schriftzüge „Mainzer erneuerbare Energien“ und „Wasserkraft“ zieren.
Der Mainzer Künstler fühlt sich wohl im Sauerland – und mit seiner Leidenschaft für gesprühte Bilder: „Es macht Spaß, etwas zu verändern“, sagt er. Über 30 Jahre hat er sin der Abgasentwicklung bei Opel in Rüsselsheim gearbeitet. Dann wagte er es, sich hauptberuflich seinem Hobby zu widmen: Seit Ende 2019 ist Leif-Eric Möller Freiberufler. Es läuft – sein Terminkalender ist voll. Für Auftragsarbeiten von Unternehmen, Kommunen oder Privatleuten ist er offen. Seine Arbeiten sind auf Instagram und Facebook unter seinem Künstlernamen Leiflines zu finden.
Der Graffiti-Künstler hat schon mehrfach im Sauerland gearbeitet – immer im Auftrag der Stadtwerke Mainz: Er sprühte Naturmotive auf Wände des Wasserschlosses zwischen Olsberg und Steinhelle, das Wasserkraftwerk am Stausee in Olsberg und am Gebäude in Wiemeringhausen in der Stadt Olsberg. Außerdem verpasste Leif-Eric Möller bereits dem Naturranger-Haus in Bestwig an der Alfert ein neues, spektakuläres Äußeres. Bestwigs Bürgermeister Ralf Peus freut sich über die farbenfrohe Gestaltung: „Mir gefällt schon das Naturranger-Haus an der Alfert mit den vielen Naturmotiven sehr gut. Schön, dass solche junge, bunte Kunst in unserer Gemeinde stattfindet.“
In seiner Heimatstadt Mainz hat der 53-Jährige bereits an vielen Orten seine gesprühten Bilder hinterlassen: Im Stadion von Mainz 05 durfte der begeisterte Fußballfan ebenso künstlerisch tätig werden wie überall im Stadtbild mit Naturmotiven, aber auch mit zahlreichen karnevalistischen Bildern. An einer Gesamtschule in Wiesbaden brachte er bereits zum dritten Mal Schülerinnen und Schülerin Streetart und Graffiti ein Halbjahr lang im Unterricht nahe.
Die Arbeiten am Gebäude in der Ludwigstraße 9 in Bestwig sind fast beendet. Dutzende Sprühdosen hat der Künstler verbraucht, um das riesige Motiv an den beiden Wänden entstehen zu lassen. Wenn das Wetter mitspielt, wird er am Donnerstag fertig.