Gemeinde Bestwig zahlt Darlehen zurück und spart langfristig Zinsen

Die Gemeinde Bestwig nutzt ihre gute finanzielle Liquidität und zahlt zwei Investitionsdarlehen vorzeitig zurück. Obwohl so eine so genannte Vorfälligkeitsentschädigung fällig wird, spart die Gemeinde Bestwig in der Zeit bis zum Jahr 2040 auf diese Weise rund 112.000 Euro an Zinszahlungen. Dieses Vorgehen hat jetzt der Gemeinderat einstimmig beschlossen.
Hintergrund: Bereits zum Jahreswechsel 2022/23 hatte die Gemeinde Bestwig mit Blick auf ihre gute Liquidität insgesamt acht Darlehen mit einer Restschuld von rund 3 Millionen Euro vorzeitig abgelöst, um auf diese Weise langfristig Zinszahlungen zu sparen. Weil die Liquiditätslage nach wie vor sehr gut ist, hat die Gemeindeverwaltung nun die vorzeitige Rückzahlung weiterer Investitionskredite geprüft. Ergebnis: Zum Jahresende könnten weitere zwei Investitionskredite mit einer Restschuld von insgesamt rund 557.000 Euro getilgt werden. “Unterm Strich” spart die Gemeinde Bestwig damit langfristig rund 112.000 Euro Zinsen.
Dies entlaste die zukünftige Haushaltsplanung im Aufwandsbereich und stelle einen Beitrag zur Reduzierung des strukturellen Haushaltsdefizites dar, argumentiert Gemeindekämmerer Roland Burmann. Darüber hinaus könnten die für die Rückzahlung der Darlehen verfügbaren liquiden Mittel derzeit mit Blick auf die aktuelle Zinsentwicklung nicht annähernd für vergleichbare Zinsen angelegt werden.
Anders als vor zwei Jahren, als SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen eine vorzeitige Darlehensrückzahlung stimmten, gab es diesmal einen einstimmigen Rückhalt für dieses Vorgehen. “Es ergibt einen finanziellen Vorteil für die Gemeinde”, argumentierte SPD-Fraktionsvorsitzender Paul Theo Sommer – durch die gute Liquidität seien auch anstehende Investitionen nicht gefährdet. Für die CDU freute sich Markus Sommer über dieses einmütige Vorgehen – die Liquiditätslage sei nun sogar noch besser als vor zwei Jahren: “Die Argumente für diesen Schritt haben sich sogar noch verstärkt.” Für Bündnis 90/Die Grünen äußerte Fraktionschefin Katja Seidel den Wunsch, die eingesparten 112.000 Euro sinnvoll im Haushalt einzusetzen – “vielleicht für einen sozialen Zweck”